Donnerstag, 2. September 2010

"Der Elbenschlächter" von Jens Lossau und Jens Schumacher




Noch nie zuvor habe ich so ein Buch gelesen. Es war zwar kein echter Thriller, aber trotzdem war die Geschichte sehr spannend und auf manchen Stellen ziemlich brutal. Auf keinen Fall kann man „Den Elbenschlächter“ dem jungen Publikum unter 16 Jahren empfehlen. Das Buch gehört in Regale für Erwachsene.

Solche zwei Ermittler wie Meister Hippolit und Jorge der Troll hat es noch nie gegeben. Der erste ist ein Adept der Thaumaturgie, ein über hundert Jahre alter Gelehrter, der in einem Knabenkörper steckt. Der andere ist, na ja, ein Troll, der gerne und viel trinkt und isst, meidet keine Schlägereien und verfügt über unendliche Trollweisheiten, die er gerne jedem mitteilt, der in seiner Nähe steht.
Beide Agenten arbeiten für Institut für angewandte investigative Thaumaturgie (IAIT) und ihre Aufgabe besteht daran, einen Elbenmörder zu finden, der den Elbenjünglingen ihr Blut und Samen auf dunkelmagische Weise beraubt.

Die Stadt Nophelet erinnert mir an irgendeine europäische Hauptstadt in 19. Jahrhundert. Es könnte ruhig eine alternative Welt sein, in der es Magie, bzw. Thaumaturgie gibt, man sie offiziell studieren kann und danach thaumaturgischen Beruf ausübt. Dass es keine Magie, wie bei meisten Fantasy Büchern ist, fand ich besonders interessant. Hier gibt es keine Zauberer, die Zauberstäbe schwingen und bunte Flüche aufeinander schießen. Thaumaturgie ist eine Wissenschaft und nur sehr begabte Versierte dürfen sie gründlich lernen.

Ich muss zugeben, dass die Autoren ziemlich mutig waren, als sie die typische Fantasy Geschöpfe so stark geändert haben. Die Elben haben ihren Stolz, ihre Unabhängigkeit verloren und sind Lustknaben geworden. Die Vampire dürfen kein menschliches Blut trinken und lassen es zu, dass die Menschen es entscheiden, was Vampire trinken und wo sie wohnen. Die Trolle (mindestens die, die angestellt sind) müssen sich rasieren und benehmen als ob sie Menschen wären. Ist das alles vielleicht nicht zu viel? Also meiner Meinung nach ist es ein bisschen übertrieben – als ob Menschen eine bessere Rase wären als Elben, Vampire oder Trolle.
Andererseits, es war interessant über einige „neue“ Geschöpfe zu lesen, z. B. die Xxamparr – Echsenmenschen.
Mein Fazit: Da es kein Glossar gibt muss man sich erst an alles neue gewöhnen und in die Geschichte einlesen. Danach kann man das Buch wirklich genießen und Spaß beim Lesen haben. Eine gute Mischung aus Fantasy und Spannung, auch wenn Fantasy Elemente grundsätzlich nur aus Namen der meisten Geschöpfen und aus der thaumaturgischen Seite des Lebens bestehen. Empfehlenswert ist es trotzdem, vor allem für die, die tatsächlich reine Krimi ohne Liebesepisoden mögen.

Ich gebe dem Buch 4 von 5 Lesezeichen.