Freitag, 6. August 2010

ABC im Buchregal?

Es scheint, dass Bücherliebhaber nicht nur ein Problem mit Platzmangel im Regal haben, aber auch ein Dilema, wie man die Bücher eigentlich sortieren sollte. Nach Genre? Nach Autoren? Nach Titeln? Vielleicht nach Größe oder Farbe? Als Diplom Bibliothekarin habe ich gelernt, wie man Bücher ordnet und welche Systeme es überhaupt gibt. Also sowas, wie sortieren nach Größe oder Coverfarbe geht bei mir schon gar nicht. Trotzdem habe ich ein Problem, weil ich auf Deutsch, Englisch und Polnisch lese und Bücher in diesen drei Sprachen auch besitze. Belletristik, Fantasy/SF, Krimi/Thriller, JuBu. Natürlich wenn ich die Bücher sortiere, tue ich das hauptsächlich FÜR MICH, damit ICH den Überblick habe. Also wenn jemand kommt und mein Regal mit Belletristik sieht, wird er ein Problem haben, wenn er die drei Sprachen nicht beherrscht, weil dort findet man beispielweise fast alle Bücher von Coelho aber nicht in einer Sprache. Also aus der Sicht der Bibliothekarin ist es total falsch, weil es eigentlich alles erst mal nach Sprachen geteilt sein sollte, dann nach Genre, dann nach Autoren und schließlich nach Titel. Übrigens bei den Titeln mach ich es auch nicht unbedingt so, wie es sich gehört. Beispiel: ich habe alle Romane von William Wharton (den kennt kaum jemand in Deutschland, aber egal) und ich hab sie nach dem Erscheinungsjahr sortiert, weil ich es sinnvoller als die alphabetische Ordnung finde. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich eben aus diesem Grund (Sortierungsproblem) keine Terry-Pratchett-Bücher kaufe. Ich lese sie wirklich gern und normallerweise leihe ich sie halt von Freunden oder aus der Bibliothek aus. Es wurde mich wahnsinnig machen wenn ich mich entscheiden musste, wie ich die Bücher sortieren sollte: nach den Titel? Quatsch! Nach Hauptpersonen? Schön, aber die kommen in verschiedenen Zyklen vor, obwohl jede Hauptperson oder -gruppe ein eigenes Zyklus hat. Erscheinungsjahr? Da wird es fast gleich schwierig, wie bei Titelordnung. Chronologisch also? Und wer sagte, dass Regalmangel das größte Problem der Bücherliebhaber ist? ;)

Dienstag, 3. August 2010

Nach der Leserunde von "Nauraka"


Die Leserunde ist zu Ende und ich gebe zu, es war ein schönes Erlebnis. Dass die Autorin auch mit dabei war, fand ich besonders interessant.
Das Buch ist Uschi Zietsch sehr gut gelungen. "Nauraka" ist quasi eine Kontinuation der "Waldsee Chroniken", aber man kann es auch lesen ohne die Vorgeschichte zu kennen. Auch wenn die Nauraka mich ein bisschen an die Elai von Trudi Canavan erinnert haben, waren sie ein besonders interessantes Volk. Uschi (ja, ich darf die Autorin duzen – musste nur bissl hier angeben) hat sich viel Mühe gegeben um es zu kreieren, sogar die „biologischen“ Einzelheiten wurden nicht vernachlässigt.
Die Geschichte ist auf keinen Fall langweilig, man staunt immer wieder – sei es wegen wunderschönen, traditionellen Tanzen und anderen Gebräuchen der Nauraka oder wegen spannenden Ereignissen.
Was mir besonders gut gefallen hat, war eine Art Spiel der Autorin mit den Lesern: kaum etwas konnte man voraussehen und, falls man schon glaubte es getan zu haben, war das Vorausgesehene doch anders.
Nur eine Sache war ziemlich schwach im Buch und zwar eine Zeitlücke die mit wenigen Sätzen quittiert wurde obwohl in Wirklichkeit ganz viel in den Jahren geschehen ist. Die Folgen sind aber wieder gut präsentiert und ein Leser kann der Autorin das kleine Fauxpas verzeihen.
Um das, was sich auf dem Cover befindet, zu verstehen, muss man das ganze Buch lesen. Und es lohnt sich, das zu tun! :-)

Von mir 5 dicke Lesezeichen!